Sie beschäftigen sich mit dem Thema Ladesäulen und Wallboxen für Mehrfamilienhäuser? Lesen Sie hier, was Sie als Immobilienbesitzer, Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) oder Vermieter wissen müssen. Hier finden Sie alle Informationen sowie konkrete Tipps zum Vorgehen.
Ladesäulen für Wohngebäude: Vorteile und Rahmenbedingungen
Die Elektromobilität nimmt immer mehr Fahrt auf. Ein Ziel der Bundesregierung: Bis zum Jahr 2030 sollen bis zu zehn Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen werden. Damit steigt der Bedarf an Ladestationen. An Mehrfamilienhäusern werden diese bald Standard sein. Die Vorteile für Eigentümer liegen auf der Hand. Zudem gibt es auch rechtliche Vorgaben.
Ihre Vorteile
Profitieren Sie mit den Aufbau von Ladeinfrastruktur gleich mehrfach:
- Sie decken drei große Immobilien-Zukunftsthemen ab: erneuerbare Energien, energetische Sanierung und Elektromobilität.
- Ihre Immobilie bleibt interessant für Mieter und Wohnungseigentümer. Wer ein Elektroauto hat, möchte auch zu Hause laden können.
- Sie vermeiden schon jetzt Folgekosten, wenn Sie die Ladeinfrastruktur früh in Ihre Gebäudeplanung für Neubauten einbeziehen.
- Gestalten Sie Ihre Immobilie attraktiv für umweltbewusste Käufer und Mieter.
- Erreichen Sie eine Wertsteigerung Ihres Wohngebäudes durch solide und langlebige Ladeinfrastruktur.
- Machen Sie Ihren Neubau rechtzeitig zukunftsfest.
Sie möchten Ladeinfrastruktur aufbauen und von den Vorteilen profitieren? Entdecken Sie jetzt unsere Komplettlösung.
Rechtlicher Rahmen
Anspruch von Eigentümern und Mietern auf Ladeinfrastruktur: WEMoG
1951 trat das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) in Kraft. Die letzte Modernisierung vom Dezember 2020 brachte mit dem Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) auch Veränderungen in Bezug auf die Elektromobilität. Ziel: Der Einbau von privat genutzten Ladestationen in Tiefgaragen oder auf Parkplätzen soll erleichtert werden. Hierfür sichert das WEMoG jedem Eigentümer und Mieter den Anspruch auf den Einbau von Ladesäulen und Wallboxen in Mehrfamilienhäusern (auf eigene Kosten) zu. Alle Details zum WEMoG finden Sie beim Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz.
Wenn Sie als Mitglied einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) oder als Mieter die Installation einer Wallbox planen, suchen Sie sich Mitstreiter. Wenn Sie gemeinsam agieren, können Sie die Installationskosten erheblich senken. Klären Sie auch, ob später weitere Interessenten hinzukommen. Dann kann das bei der Verlegung der Rohre und Leitungen bereits berücksichtigt werden.
Ladeinfrastruktur für Wohngebäude: GEIG
Seit dem 25. März 2021 gilt das Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität, kurz GEIG. Dieses Gesetz soll den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität an Gebäuden beschleunigen.
Konkret heißt das: Beim Neubau von Wohngebäuden mit mehr als fünf Stellplätzen ist künftig jeder Stellplatz mit Schutzrohren für Elektrokabel auszustatten.
Darüber hinaus müssen bei einer größeren Renovierung von bestehenden Wohngebäuden mit mehr als zehn Stellplätzen künftig alle Stellplätze mit Schutzrohren für Elektrokabel ausgestattet werden.
Alle Details zum GEIG finden Sie auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums.
Ob Neubau oder Bestandssanierung: Nur mit solide installierter Ladeinfrastruktur sind Immobilien für die Zukunft gerüstet. Unsere Checkliste zeigt, wie Sie vorgehen müssen.
Checkliste: In vier Schritten zu Ladesäulen und Wallboxen für Mehrfamilienhäuser
1: Vorbereitung
Im Vorfeld müssen Sie folgende Punkte abklären:
Bedarfsermittlung
Je nach Größe des Wohngebäudes und unter Berücksichtigung der Frage „Neubau oder Bestandssanierung“ greifen die Vorgaben aus dem GEIG. Bedenken Sie, dass sich der Bedarf im Lauf der Zeit ändern kann und wählen Sie daher eine einfach und günstig skalierbare Ladelösung.
Die Produkte von LADE sind kostengünstig und einfach skalierbar.
Zustimmungen
Jeder Wohnungseigentümer (und auch Mieter) kann nun die Genehmigung für den Einbau einer Ladesäule oder Wallbox in der Tiefgarage für das Wohngebäude verlangen. Dabei dürfen die anderen Mitglieder der Wohnungseigentümergemeinschaft die Art der Durchführung der Baumaßnahme mitbestimmen. Also gehen Sie wie folgt vor:
- Sie informieren die Miteigentümer, vielleicht finden Sie Mitstreiter.
- Reichen Sie den Antrag für die nächste Eigentümerversammlung ein. Die Ladefrist beträgt mindestens drei Wochen. Einen Musterantrag finden Sie hier.
- Warten Sie den Beschluss der Wohnungseigentümergemeinschaft ab. Im Erfolgsfall besprechen Sie gemeinsam die Umsetzung.
Kosten und Fördermittel für Ladesäulen und Wallboxen für Mehrfamilienhäuser
Die Kosten für die Installation von Ladepunkten für Wohngebäude lassen sich nicht pauschalisieren. Aber Fakt ist: Je weniger bauliche Maßnahmen nötig sind, desto günstiger ist die Installation der Ladestationen. Dabei ist die Wahl des richtigen Standortes wichtig. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag Kosten für Ladesäule und Wallbox. Darüber hinaus klären Sie folgende Fragen vorab:
- Ist eine Erweiterung des Netzanschlusses notwendig?
- Müssen Fachkräfte einen Stromanschluss legen?
- Ist hierfür ein Mauerbruch oder eine Grabung erforderlich?
- Werden Stromzähler benötigt?
- Wie viele Meter Kabel brauchen Sie?
Natürlich hängen die Kosten der Installation von Ladesäulen für Wohngebäude auch von der Ladelösung ab.
Mit LADE können Sie die Installationskosten erheblich senken: Für den Anschluss von mehreren LADEboxen oder LADEsäulen ist nur eine Stromleitung nötig. Außerdem sind Fehlerstromerkennung, Stromzähler und Leistungsschutzschalter bei allen LADEpunkten bereits integriert.
Berechnen Sie jetzt verbindlich und kostenlos Ihre Ladeinfrastruktur.
Technische Begehung
Die Installation einer Ladesäule muss immer durch einen eingetragenen Elektrofachbetrieb durchgeführt werden. Außerdem macht es Sinn, diesen vorab mit einem Standortcheck zu beauftragen.
LADE arbeitet deutschlandweit mit zertifizierten Fachbetrieben zusammen. Wir helfen gerne bei der Vermittlung eines passenden Betriebes.
2. Erstellung des Ladekonzeptes
Nach den Vorbereitungen wird es konkret. Entscheiden Sie sich für eine Ladelösung. Hilfestellung dazu finden Sie hier bei uns im Blog-Beitrag Ladesäulenvergleich. Anschließend erstellen Sie ein Ladekonzept, mit dem Sie folgende Fragen klären:
AC, DC, HPC? Was passt zum Wohngebäude?
Normalladestation (AC) oder Schnellladestation (DC)? Diese Frage müssen Sie zuerst klären. An einer AC-Ladestation laden Sie Wechselstrom mit einer Leistung von bis zu 22 kW (theoretische Ladegeschwindigkeit: 122 km Reichweite pro Ladestunde). DC-Ladestationen funktionieren mit Gleichstrom und können höhere Ladeleistungen erzielen. Sogenannte High Power Charger (HPC) laden bis zu 350kW (theoretische Ladegeschwindigkeit: 1944 km Reichweite pro Ladestunde). Ähnlich hohe Leistung kann der Supercharger von Tesla bereitstellen, dieser ist derzeit aber Tesla-Fahrern vorbehalten.
Bei Ladepunkten für Wohngebäude macht die Installation einer AC-Station Sinn.
Gründe für eine AC-Station
- Schnellladen kostet viel und ist in vielen Fällen gar nicht nötig. Die allermeisten Autofahrten sind Kurzstrecken, für die die Batterie nicht vollgeladen sein muss. Die höchste Lebensdauer der Traktionsbatterie erreicht man, wenn der Ladezustand zwischen 20% und 80% gehalten wird und man dabei Schnellladen nur so selten wie möglich verwendet.
- Wer zu Hause lädt, tut dies oft über Nacht. Dann spielt die Schnelligkeit des Ladevorgangs keine Rolle, denn der Akku erreicht in dieser Zeitspanne ohnehin den gewünschten Ladestand.
- Wenn Sie in Ihrer Immobilie den Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage für das Laden nutzen möchten, kommt vor allem eine AC-Station in Frage. Beim Schnellladen geht es meist darum, in kurzer Zeit die hohe Ladeleistung abzurufen, die der Ladepunkt anbietet. Diese Ladeleistung kann aber selbst von großen PV-Anlagen nicht abgedeckt werden, so dass Sie Strom aus dem Netz beziehen müssen.
- AC-Ladestationen sind weitaus günstiger. Bei DC-Ladestationen ist bereits die Hardware, also die Ladesäule, sehr teuer. Zudem benötigen Schnellladestationen aufgrund ihrer hohen Leistung einen entsprechend dimensionierten Stromanschluss, oft sogar ein eigenes Umspannwerk. Außerdem sind DC-Ladestationen in der Wartung wesentlich teurer und komplizierter als AC-Ladepunkte. Das spiegelt sich in den Ladepreisen wider. Denn diese sind oft doppelt oder gar dreimal so teuer wie an AC-Ladepunkten.
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in unserem Blog-Beitrag Vorteile einer AC Ladesäule.
Lastmanagement
Wenn Sie in einem bestehenden Wohngebäude Ladeinfrastruktur installieren möchten, müssen Sie unbedingt den Netzanschluss hinsichtlich der vorhandenen Kapazität prüfen. Sicherheit gibt Ihnen ein Lastmanagement. Das verhindert Lastspitzen und schützt den Netzanschluss vor einer Überlastung (Zum Glossareintrag „Lastmanagement“).
Mit LADE sind Sie hier bestens ausgestattet. Das bahnbrechende Lastmanagement ist in jedem LADEpunkt bereits integriert. Es schützt nicht nur vor Überlast, sondern schöpft die verfügbare Leistung auch besonders effizient aus. Das kann Ihnen unter Umständen sogar eine teure Aufrüstung des Hausanschlusses ersparen. Wenn Sie eine eigene PV-Anlage integrieren möchten, ergeben sich zusätzlich große Einsparungen bei den Stromkosten.
Internetanschluss prüfen
Das Laden von Elektroautos funktioniert grundsätzlich ohne Internet-Verbindung. Für einige Funktionen ist sie aber notwendig, beispielsweise für die Authentifizierung oder die Abrechnung. Sind solche Funktionen gewünscht, gilt es zu prüfen, ob eine Verbindung zum Internet möglich ist.
Abrechnungskonzepte festlegen
Je nach Ausgangssituation sind verschiedene Abrechnungsmodelle denkbar. Wohnungseigentümergemeinschaften müssen sich im Vorhinein einigen, wie sie die Abrechnung gestalten. Als Vermieter bzw. Eigentümer können Sie sogar Geld verdienen, wenn Sie eigenproduzierten Strom in die Versorgung der Elektroautos einbinden.
Strom wird gegenüber dem Finanzamt abgerechnet. Kostenpflichtig genutzte Ladesäulen müssen daher den Anforderungen des Mess- und Eichgesetzes entsprechen. Die verbrauchte Menge wird korrekt erfasst und die Nutzungsdaten sicher und datenschutzkonform verarbeitet. Hierfür muss, im Sinne der Preisangabenverordnung (PAngV), die Angabe und Abrechnung von Strom an Ladepunkten in Kilowattstunden (kWh) erfasst werden.
3. Installation
Die Montage- und Elektroinstallation von Ladestationen muss eine Elektrofachkraft durchführen. Nur dann erhalten Sie Förderung und Versicherungsschutz. Auch die Anmeldung beim Netzbetreiber und evtl. das Einholen einer Genehmigung obliegt dem ausführenden Elektrofachbetrieb. Dabei müssen Sie als Betreiber darauf achten, dass Sie eine Installationsbescheinigung erhalten. Bei Problemen zahlt die Versicherung nämlich nur, wenn Sie die korrekte Installation der Ladestation nachweisen können. Alle weiteren Arbeiten, wie die Verlegung der Kabelschächte, Grabungen und Bohrungen kann jeder Handwerksbetrieb durchführen.
Wichtig bei der Installation von mehreren Ladepunkten in Wohngebäuden:
- Jede Ladestation muss mit einer separaten Stromleitung vom Sicherungskasten aus verbunden werden. An dieser Leitung dürfen keine weiteren Verbraucher hängen.
- Jeder Ladepunkt benötigt einen eigenen Fehlerschutzschalter FI Typ AEV oder FI Typ B. Verfügt die Ladestation über eine integrierte DC-Fehlerstromerkennung, ist unter Umständen ein FI Typ A in der Verteilung ausreichend.
- Der Leitungsschutzschalter für den Stromkreis. Jeder Ladepunkt muss über eine separat abgesicherte Leitung angeschlossen werden.
Alle weiteren Informationen zum Thema Installation von Ladesäulen für Wohngebäude erhalten Sie in unserem Blog-Beitrag Installation von Ladesäulen mit wertvollen Tips leicht gemacht.
4. Wartung
Wie häufig Ladesäulen oder Wallboxen in Ihrem Wohngebäude gewartet werden müssen, hängt auch vom Standort ab. Beispielsweise sind Wallboxen in Tiefgaragen nicht der Witterung ausgesetzt, Ladesäulen auf offenen Parkplätzen natürlich schon. Achten Sie den Bedingungen entsprechend auf eine robuste Hardware. Ideal sind Lösungen, bei denen eine Wartung per Remote-Zugriff möglich sind.
Fazit
Elektromobilität ist kein Trend, sondern Teil der großen Mobilitätswende – und sie ist Chance, die Energiewende wesentlich voranzubringen. Wenn Sie sich für den Einbau von Ladepunkten für Wohngebäude entschieden haben, sichern Sie den Wert(erhalt) und die Attraktivität Ihrer Immobilie auf lange Zeit. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- robuste und witterungsbeständige Hardware für den Einsatz auf Parkplätzen geeignet
- leichte Skalierbarkeit für eine spätere Erweiterung
- smarte Software mit intelligentem Lastmanagement, flexiblen Abrechnungsmethoden und vielem mehr
- ein System, das auf Langlebigkeit und möglichst einfache Wartung optimiert ist