Jubel brandet auf, als die Velis Electro unter dem Wasserbogen hindurchfährt, mit dem die Freiwillige Feuerwehr Norderney den Flieger und seine beiden Piloten begrüßt. Eine solche Taufe ist in der Luftfahrt eine große Ehre für Maschine und Besatzung – und in diesem Fall mehr als verdient. Nach über 840 Kilometern Strecke, verteilt auf drei Tagesetappen, ist das Ziel des Elektro-Weltrekordflugs erreicht.
Auch wenn die Strapazen der Reise in diesem Moment keine Rolle spielen: Der Einsatz, den das Team bis zu diesem Zeitpunkt geleistet hat, ist enorm. Wetterkapriolen, ein strenger Zeitplan, hunderte Kilometer auf Deutschlands Straßen für die Bodencrew (natürlich emissionsfrei im Elektroauto zurückgelegt) und nicht zuletzt die gespannte Frage, ob der Rekord gelingt, sorgten für lange Tage und kurze Nächte. Belohnt wurde das alles mit unzähligen Zuschauern, die das Elektroflugzeug bei einem der Zwischenstopps persönlich in Augenschein nehmen wollten; leidenschaftlichen Bastlern, die ihre Begeisterung für E-Mobilität mit Gleichgesinnten teilten; und dem spürbaren Gemeinschaftsgefühl im Team, das gerade auf ein großes Ziel zusteuerte.
Road-Trip mit Weltrekordlern
Und mittendrin wir. Nur drei Tage vor dem ursprünglich geplanten Starttermin fiel die Entscheidung, dass LADE Captain-Sponsor des Projekts wird. Das erforderte eine ganze Reihe spontaner Entscheidungen, doch begeistert von der Idee und den Menschen dahinter war für uns klar: Diese Leute ticken wie wir, diese Idee gilt es, mit vollem Einsatz zu unterstützen.
Am Vorabend des eigentlichen Abflugs stieß LADE zum Rekord-Team in Schänis bei Zürich dazu, schließlich wollten wir keinen Moment dieses Pionierflugs verpassen. Heftiger Regenguss und ein unter Wasser stehender Flugplatz führten zu Verzögerungen im Zeitplan, gaben uns aber die Gelegenheit, die gesamte Crew ein wenig besser kennen zu lernen.
Am Montag, den 31. August ging es dann endlich auf die Reise. Die Velis hob ab und wir fuhren los gen Norden mit Zwischenstopps unter anderem in Donaueschingen, Bad Dürkheim und unserem Heimspiel auf dem Flugplatz Mainz-Finthen. Überall trafen wir auf begeisterte Elektro-Mobilisten, die wir mit unserer Ladelösung beeindrucken konnten und die nur darauf warten, endlich flächendeckend funktionierende Lademöglichkeiten zu erhalten. Dieser Enthusiasmus begleitete uns auf der gesamten Strecke bis auf die Insel Norderney, wo wir den Weltrekord-Flieger begeistert in Empfang nahmen.
E-Mobilität ist längst Realität
“Die Reaktionen auf den LADEpunkt haben uns gezeigt, dass wir auf dem absolut richtigen Weg sind”, freut sich Dennis Schulmeyer zurück in Mainz, beflügelt von all dem positiven Feedback. “Die Menschen, die wir getroffen haben, stecken richtig drin im Thema, sie verstehen das Potenzial der E-Mobilität und engagieren sich wie wir dafür, dass der Verkehr in Deutschland endlich klimaneutral wird. Wenn es bereits möglich ist, mit Strom zu fliegen, gibt es keinen Grund mehr, nicht auch konsequent elektrisch Auto zu fahren.”
Sieben Tage nach dem Start kehren Marco und Morell, die Weltrekordpiloten, schließlich wohlbehalten zurück auf den Flugplatz Schänis. Ein aufregendes Abenteuer liegt hinter ihnen und uns, inspirierende Begegnungen, spannende Gespräche und ein Team-Geist, der beflügelt. Wir danken Marco, Morell, Kerstin, Stefan, Malik, Tom und Tobias für ihren unermüdlichen Einsatz und das herzliche Miteinander. Mit der Velis Electro haben sie einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende geleistet, der uns allen zugutekommen wird.
So sehen Sieger aus: Das Elektroweltrekordflug-Team strahlt nach der erfolgreichen Landung auf Norderney.Foto: shapes video production/Elektro-Weltrekordflug